Burscheid. „Dies ist ein Trauerspiel und die Fortsetzung des seit einigen Jahren währenden Niedergangs des vertrauensvollen Miteinanders in der rheinisch-bergischen Kreispolitik!“ In einer Presseerklärung findet die Ratsfraktion des Bündnisses für Burscheid (BfB) deutliche Worte für die von der schwarz-grünen Koalition im Kreistag zuerst angekündigte und dann kurzfristig abgesagte Streichung der Kreisdirektoren-Stelle. „Ein beispielloser Vorgang“, so BfB-Fraktionschef Michael Baggeler, der weitreichende Konsequenzen nach sich ziehen müsse. Diese schwarz-grüne Initiative habe ja eine politische und eine menschliche Komponente.
Dr. Erik Werdel genieße in den Städten und Gemeinden hohes Ansehen. „Wir in unserer Fraktion waren entsetzt, als wir von dem Vorhaben von CDU und Grünen, ihn gegen seinen Willen vor die Tür zu setzen, erfahren hatten, zumal die vorgebrachten Gründe mehr als fadenscheinig erscheinen“, betont Baggeler. „Dass man nicht erneut einen Kreisdirektor mit achtjähriger Amtszeit wählen wollte, weil sich 2025 die Mehrheitsverhältnisse im Kreistag ja ändern könnten, mutet in Anbetracht dessen, dass Dr. Werdel ein CDU-Mann ist, grotesk an“, so die BfB-Fraktion. Baggeler: „Man gewinnt dann rasch den Eindruck, dass hinter diesem Spiel Landrat Stephan Santelmann steckt, der seinen fähigen und damit unbequemen Vertreter loswerden wollte. Solch eine Politik spielt nur der AfD in die Hände.“ Das BfB fordert weitreichende Konsequenzen. Landrat Santelmann habe durch seine arrogante und unkollegiale Haushaltspolitik die kreisangehörigen Städte und Gemeinden gegen sich aufgebracht. Das Klima im Kreis sei völlig vergiftet, ebenso wie das im Kreishaus selbst. Das Signal der Mitarbeitenden sei ja mehr als eindrucksvoll. Santelmann sei daher nicht mehr tragbar, das Vertrauen nachhaltig erschüttert. Baggeler: Ich hoffe, die CDU verabschiedet sich von dem Gedanken, ihn für die Wahl 2025 erneut aufzustellen.“ Auch sollte sich die Spitze der CDU-Kreistagsfraktion in Selbstkritik üben. Gefordert sei jetzt besonders Hermann-Josef Tebroke als CDU-Kreisparteivorsitzender, der sich erfreulicherweise frühzeitig hinter Kreisdirektor Werdel stellte.